Die Energiewende ist ein Thema, das jeden angeht. Denn ihr Ge- oder Misslingen wirkt sich direkt auf das Leben aller aus. Kein Wunder also, dass die große Mehrheit der Deutschen die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, sich von der Atomkraft und den fossilen Energieträgern abzuwenden und Kurs in Richtung erneuerbarer Energien einzuschlagen.
Das Klimaschutzziel für Hessen lautet, den Energiebedarf des Landes bis 2050 möglichst zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Dass dieses Ziel nur erreicht werden kann, wenn alle mitmachen, leuchtet ein. Gut, dass die Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten, so vielfältig sind. Angefangen beim Energiesparen im Haushalt über die energetische Sanierung des Eigenheims bis hin zum Kauf eines Elektroautos oder dem Engagement in einer Bürgerenergiegenossenschaft.
Das haben auch die Städtischen Werke erkannt und beschlossen, die Energiewende in die eigenen Hände zu nehmen. Denn ihnen war klar, dass man die Energie dort produzieren muss, wo sie verbraucht wird. Das macht Energieimporte überflüssig, senkt die Notwendigkeit, Übertragungsnetze auszubauen, und steigert die regionale Wertschöpfung. Und weil ebenso klar war, dass man gemeinsam wesentlich mehr erreicht als im Alleingang, schlossen sie sich mit den Versorgern aus Wolfhagen, Eschwege, Homberg (Efze), Witzenhausen und Bad Soden-Allendorf Energieversorger im Jahr 2011 zur „Stadtwerke Union Nordhessen“ (SUN) zusammen.
Im ersten Schritt galt es herauszufinden, ob und wie die Energiewende in Nordhessen gelingen könnte. Gemeinsam mit den Forschern des Fraunhofer IWES, dem Institut für dezentrale Energietechnologien und der Uni in Kassel untersuchte die SUN, wie groß der Anteil dezentral erzeugter erneuerbarer Energie im Energiemix der Region war, ob und wie dieser noch erhöht werden könnte, welcher Energiemix anzustreben wäre und welche wirtschaftlichen Auswirkungen dies haben würde.
Das Ergebnis der Studie „Energiewende Nordhessen“ übertraf sämtliche Erwartungen. Nicht nur bescheinigten die Wissenschaftler, dass die Wende vor Ort machbar sei. Sie zeigten auf, dass sich die Stadt Kassel und das Umland in Sachen Erzeugungspotenzial und -bedarf geradezu perfekt ergänzen. Eindeutiges Ergebnis auch: Die effizienteste regenerative Energiequelle Nordhessens ist die Windkraft. Deshalb erstellten SUN und IWES als Nächstes einen Windatlas, um geeignete Standorte für Windkraftanlagen zu definieren und konkreter planen zu können.
Seitdem hat sich in Nordhessen einiges bewegt. Die sieben Windräder der Städtischen Werke im Windpark Söhrewald/Niestetal und die vier Anlagen der Stadtwerke Wolfhagen auf dem Rödeser Berg speisen bereits saubere Energie ins regionale Netz, die Arbeiten zum Windpark Rohrberg sind in vollem Gang und auch für die Standorte Stiftswald hat die Planung bereits begonnen.
Ihrem Ziel, Nordhessen in Zukunft sicher mit sauberer und bezahlbarer Energie zu versorgen, kommen die Stadtwerke mit jedem Projekt einen großen Schritt näher. Und freuen sich über jeden, der sie auf ihrem Weg dorthin unterstützt. Denn nur wenn alle mitmachen, kann die Energiewende gelingen.
„Die Energiewende in Nordhessen kommt allen zugute. Gemeinden, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb ist es uns wichtig, dass sich jeder einzelne daran beteiligen kann. Ideell aber auch monetär. “
Zitat Dr. Thorsten Ebert, Vorstand der Städtischen Werke und Geschäftsführer der SUN