14.03.2016

Energiewende in Nordhessen – die Reinhardswaldregion ist aufgestellt

Energiegenossenschaft Reinhardswald, Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) und EAM beschließen Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung von Windstandorten

 

 

REINHARDSWALD, 14. März 2016. Starke Partnerschaft für die Energiewende: Die Energiegenossenschaft Reinhardswald eG, die Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) und die EAM kooperieren, um zukünftig gemeinsam Windkraftstandorte entwickeln, bauen und betreiben zu können. 

 

Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten als Vorstandsmitglieder der Energiegenossenschaft die Bürgermeister Danny Sutor (Grebenstein) und Kai Bachmann (Trendelburg), EAM-Geschäftsführer Thomas Weber und EAM Natur-Geschäftsführer Martin Severin sowie SUN-Geschäftsführer Dr. Thorsten Ebert im Rathaus in Grebenstein, Landkreis Kassel. Mit der vorliegenden Kooperationsvereinbarung können die Partner jederzeit auf Entscheidungen des Landes Hessen bezüglich einer Vergabe von Flächen im Reinhardswald zur Windenergienutzung reagieren.  

 

Ohne regionale Windprojekte lässt sich Energiewende nicht umsetzen.

 

„Alle Beteiligten konzentrieren sich auf den Bereich, in den sie ihr ganzes Wissen einbringen können“, sagte Danny Sutor bei der Vertragsunterzeichnung. „Der Zusammenschluss der neun Kommunen rund um den Reinhardswald in Form der Energiegenossenschaft Reinhardswald hat dazu geführt, dass die Landesregierung und der Landesbetrieb Hessen-Forst bisher von einer Ausschreibung von Flächen im Reinhardswald zur Nutzung mit Windkraftanlagen Abstand genommen hat, um den Kommunen die Möglichkeit zur Mitgestaltung der lokalen Umsetzung der energiepolitischen Ziele des Landes zu geben. 


Gemeinsam mit der regionalen Windkraftexpertise  des Grebensteiner Unternehmens IRE Windkraft-Kontor wurden durch die Energiegenossenschaft Reinhardswald seit ihrem Bestehen intensive Verhandlungen mit dem Land Hessen geführt. Dabei ging es um das Interesse der Kommunen an Mitbestimmung und Wertschöpfung in der Region, für den Fall, dass das Land Hessen Windkraftanlagen im Reinhardswald vorsieht." 


Thomas Weber wies auf die Chancen hin, die sich durch die Nutzung der Windenergie ergeben. „Auch wenn das Thema Windenergie derzeit nicht überall positiv aufgenommen wird – ohne ihre Nutzung wird die Energiewende nicht möglich sein, da sich mit ihr auf einer vergleichbar kleinen Fläche eine sehr große Menge an Energie erzeugen lässt“, erklärte er. „Windstandorte im Reinhardswald könnten daher einen bedeutenden Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende in der Region leisten.“ Dies betonte auch Thorsten Ebert: „Eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung kann nur durch den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht werden. Die umweltfreundliche Energieerzeugung liegt im Interesse des Klima- und Umweltschutzes und somit auch im öffentlichen Interesse. Daher wäre es wünschenswert, wenn wir gemeinschaftlich nachhaltige Windprojekte im Reinhardswald umsetzen könnten, von denen am Ende die gesamte Region profitieren würde.“ 


Der Reinhardswald bietet ein großes Windpotenzial, das die regionalen Partner gemeinsam nutzen möchten. „Wir profitieren alle, wenn Unternehmen aus der Region die Windkraftstandorte entwickeln und Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften eingebunden werden. Das Geld, das hier verdient wird, soll nicht an bundesweit tätige Projektentwickler und Investoren abfließen, sondern die Wertschöpfung vor Ort stärken“, erklärte Danny Sutor. Die Besonderheit der unterzeichneten Kooperationsvereinbarung besteht darin, dass die Kommunen sich bereits in der Projektierungsphase ein Recht auf Mitsprache und damit unternehmerische Mitgestaltung und wirtschaftlicher Teilhabe sichern. Das unterscheidet dieses Projekt maßgeblich von anderen. Deshalb sei es notwendig, dass die Standorte an die Partner aus der Region vergeben werden. „Wir haben bei unseren bereits realisierten Projekten bewiesen, dass wir die Interessen der Menschen vor Ort berücksichtigen. Nur Akteure aus der Region sind in der Lage, im Reinhardswald für ein gutes Miteinander zu sorgen und die Windprojekte im Sinne der Menschen zu entwickeln“, so Ebert. 


Über die Form der Flächenvergabe selbst entscheidet das Land Hessen. Die Anrainerkommunen des Reinhardswaldes haben hier kein Mitspracherecht. Die Kooperationspartner gehen davon aus, dass die realisierbare Anlagenzahl im nördlichen Reinhardswald deutlich unter den bisher kommunizierten Werten liegen wird. Sie halten 15 bis 20 Anlagen für realistisch.  


Die EGR, die SUN und die EAM haben mit ihrer Kooperationsvereinbarung von Beginn an sichergestellt, dass eine Beteiligung der Bürger rund um den Reinhardswald in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft von mindestens 25 Prozent vertraglich festgeschrieben ist.